Projekt aus dem Jahr:
2017
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2017
2017 November Plumber - die Wassermacher
Die November Plumber waren wieder „on Tour“ – diesmal haben sie sich als „Wasser-Macher“ betätigt.
Die Story zu diesem Projekt
November Plumber on tour 2017 – „Die Wasser-Macher“
… Ende November haben wir uns wieder auf den Weg gemacht zur Morukutu Schule, um eine Woche vor Ort mit Schülern und Mitarbeitern der Gemeinde an einem Schulprojekt zu arbeiten. Für dieses Jahr hatten wir uns vorgenommen, die Wasserleitungen zwischen der Wasserpumpe der Gemeinde, den Schultanks auf dem Schulgelände und den diversen Verbrauchern (Wasserhähne, Toiletten, Duschen,…) zu reparieren. Wir wissen seit unserem ersten Arbeitsaufenthalt im November 2015, dass hier vieles nicht mehr funktioniert. Dass die Duschen für die Kinder seit Jahren nicht mehr in Betrieb sind, wussten wir schon. Nun haben wir aber auch im Sommer bei unserem Kurzbesuch vor Ort festgestellt, dass die wichtigen Tanks, die die Kochstelle mit Wasser versorgen, nicht mehr gefüllt werden, von der Toilettenanlage mal ganz abgesehen.
Freitag, 24.11. Mittags – Abflug Richtung Namibia
Diesmal wieder mit viel Gepäck für unsere Kinder der Morukutu Schule. Kleidung, Spiele und auch eine Überraschung: wir haben diesmal 2 kleine Fotodrucker mitgenommen, um die Bilder, die wir mit und von den Kindern regelmäßig machen, gleich vor Ort ausdrucken und verteilen zu können – mehr dazu später.
Der Flug ging diesmal von München über Doha nach Windhoek, wo uns am Flughafen Samstag morgens unser Freund Floyd schon erwartete.
Wir waren also wieder zu viert – wie letztes Jahr, Floyd, Robert, Eddy und Thomas – und starteten sogleich Richtung Omaheke Region, denn es gab viel zu besprechen, Material und Verpflegung für eine Woche einzukaufen und vor allem wollten wir schnellstmöglich zur Schule, um mit den Lehrern und Mitgliedern der Gemeinde genau zu planen, was in den nächsten Tagen gemacht wird.
Samstag haben in Gobabis nur Supermärkte auf, so konnten wir zwar unsere Verpflegung für die kommenden Tage einkaufen (und auch ein wenig Spaß haben), das Arbeitsmaterial (Plastikrohre, Verbindungsstücke,…) mussten wir aber teilweise schon per Telefon und Mail vorab in einem Baumarkt bestellen und bei Freunden in Gobabis hinterlegen lassen – Zeit ist während unserer Arbeitswoche kostbar.
Abends in der Tjiri Lodge (unsere obligatorische Unterkunft in der Nähe der Schule) gab es dann natürlich wieder das obligatorische „Braai“.
Diesmal hatten wir uns (wegen der hohen Telefonkosten) einen eigenen Router mitgenommen, um während der Woche mit unseren Familien zu Hause in Verbindung bleiben und hin und wieder ein paar Bilder von unserer Arbeit schicken zu können.
Meilensteine dieses Projektes
Sonntag, 26.11. – Donnerstag, 30.11.
Sonntag, 26.11. – Donnerstag, 30.11. Sonntag morgens ging es dann zur Schule, wo wir schon von vielen Kindern erwartet wurden. Während die Jungs uns stolz ihre „modischen“ Frisuren präsentierten, war für die Mädchen in erster Linie „posieren“ angesagt. Und natürlich war Mika, der Principal, auch zur Begrüßung gekommen. Unsere erste Aufgabe war nun, die einzelnen reparaturbedürftigen Stellen der Wasserleitungen zu sichten und eine Liste des dazu noch benötigte Material, welches wir am Montag in Gogabis kaufen wollten, zu erstellen. Gleichzeitig haben wir die Besichtigung auch genutzt, um den Schulzaun, der im Laufe des letzten Jahres von der Gemeinde mit unserer Unterstützung fertiggestellt wurde, zu besichtigen. Natürlich haben wir auch sofort ein paar fleißige Helfer bekommen, die uns beim Ausgraben der beschädigten Leitungen kräftig geholfen haben – Hilfe zur Selbsthilfe, das war auch diesmal unser Motto – gerade die Jungs aus Grade 6 und 7 waren wieder mit Eifer dabei (natürlich nicht zu vergessen unsere 2 Ersthelfer aus dem Jahr 2015, die lassen es sich nicht nehmen und kommen extra für diese Woche zur Schule und sind ab dem ersten Tag mit dabei und helfen). Dann gab es für die Kinder auch noch die schon angekündigte Überraschung – die Fotodrucker. Wir konnten es zunächst kaum glauben, mit welcher Begeisterung sie erst beim Ausdrucken der Bilder zusahen um dann anschließend mit den tollsten Ideen auch für sich ein Bild erstehen wollten. Und uns war das natürlich nur zu recht. Auch hier: Hilfe zur Selbsthilfe, oder besser: Briefe für die Kinder unserer Grundschule gegen Fotos, bzw. für die Jungs: Mitarbeit beim Reparieren der Wasserleitungen gegen Fotos – plötzlich hatten wir Helfer ohne Ende, ja sogar 13 jährige Jungs, die Briefe verfassten und Mädchen, die sich in ihrer schönste Kleidung fürs „fotoshooting“ aufstellten. So ging das nun die nächsten Tage – jeder Schüler (und natürlich auch Lehrer) bekam sein Foto und wir jede Menge Unterstützung beim Arbeiten und Unmengen an Briefen für die Schüler unserer Grundschule. Den Grund für diese Begeisterung fanden wir auch recht schnell heraus: die meisten Kinder hatten noch nie ein Bild von sich besessen. Für sie war es das erste Mal, dass sie sich selbst auf einem Foto gesehen haben und so war es auch nicht verwunderlich, dass jeder „sein“ Foto wie einen kleinen Schatz sofort sorgsam aufbewahrte (und wir sind uns sicher, dass dies auch für die Eltern und Verwandten der Kinder – es waren ja die letzten Schultage in Morukutu vor den großen Ferien – ein tolles Ereignis war). Die Tage vergingen viel zu schnell. Ständig fehlte irgendein Teil zum Reparieren, so dass wir doch häufiger den langen Weg mit dem Auto nach Gobabis fahren mussten (das sind immer mehr als 2 Stunden einfache Fahrt, nur weil irgendein Verbindungsstück fehlt), aber schlussendlich haben wir es doch, Dank der tatkräftigen Mithilfe der älteren Schüler und unserer 2 Helfer geschafft, alle Leitungen zu reparieren, die Wasserversorgung für die Toiletten und sogar einige Duschen – sehr zur Freude der Kinder – wieder in Betrieb zu nehmen. Die folgenden Bilder sind nur ein kleiner Ausschnitt der Ergebnisse der Namibisch-Deutschen Teamarbeit in Morukutu: Dienstag Nachmittag haben wir dann mit den Lehrern die ersten Ideen und Vorschläge für das große Projekt „Überdachter Essplatz für die Schule“ ausgetauscht. Von einem befreundeten Architekten (Andreas Schmitt) hatten wir einen ersten groben Plan, wie es aussehen könnte, mitgebracht. Nun wurde zusammen diskutiert: über Größe, Bauart, Bestuhlung und Einbindung in die aktuelle Kochstelle, es wurden viele Ideen ausgetauscht und dann ein paar Anpassungen definiert. Wir werden diese nun zusammen mit dem Architekten in den Plan einarbeiten und dann beim nächsten Besuch vor Ort mit Lehrern, Gemeinde und Schulrat diskutieren, da für alle unsere Projekt alle Beteiligten zusammen gemeinsam entscheiden. Erst dann, vor allem, wenn wir durch einen festen Plan die Kosten kalkulieren können, werden wir uns auf Spendensuche begeben. Zugegeben, so ein Vorhaben ist für uns wirklich riesig und ohne größere Spenden nicht umsetzbar – aber wenn man sich die folgenden Bilder ansieht, dann erkennt man, wie wichtig so ein Essplatz ist – vor allem für die kalte Jahreszeit, in der nicht selten die Temperaturen nur wenig über null Grad sind (zumindest morgens, beim Frühstück) oder wenn es während der Regenzeit auch mal über einen längeren Zeitraum stark regnet. Zwischendurch habe ich dann noch ein kleines Geschenk an die Jahrgangsbeste Schülerin von Grade 7, Emerencia, überreicht (wir haben ja schon in einem eigenen Artikel über Sie berichtet). Ein Buch über Namibia. Wir hoffen, dass sie damit viel Freude hat, beschreibt es doch auf eine sehr nette und offene Art Land und Leben im heutigen Namibia. Natürlich musste bei der Übergabe auch der Principal, Mika, mit dabei sein. Er ist sehr stolz auf seine Schülerin Emerencia. Und Obst, das gab es natürlich auch. Neben der üblichen Obstration für die Kinder zu den Mahlzeiten (wir haben in Gobabis im Supermarkt wieder genügend Spendengelder hinterlegt, damit die Schule nach den großen Ferien wieder regelmäßig mit Obst versorgt wird) ist es inzwischen in unserer Arbeitswoche so eine Art Tradition, am Ende der Woche eine riesige Wassermelone zu verteilen. Naja, die Methode des Aufteilens der Melone ist zwar noch ein wenig rustikal, aber bei der Größe…. . Geschmeckt hat es allen, wie man an den Bildern erkennen kann. Überigens: wir haben die wöchentliche Obstlieferung nun schon seit einigen Monaten erweitert – es wird nun auch regelmäßig dafür gesorgt, dass ein Vorrat an Damenbinden für die jugendlichen Mädchen der Schule geliefert wird. Dazu haben uns letztes Jahr ein paar Lehrerinnen angesprochen und es war sofort klar, dass wir da gerne unterstützen. Dann noch ein kleiner Einblick in den Zustand der Hostels. Wir waren sehr unglücklich über den momentanen Zustand der Betten in den Hostels. Nahezu alle Matratzen kaputt, bzw. gar nicht mehr vorhanden. Und das bei gut 200 Kindern, die hier während der Schulzeit übernachten. Für uns eine nicht erwartete, aber doch hoffentlich lösbare Aufgabe. Wir wollen im April 2018 zumindest die nötigste Menge an Matratzen organisieren. Am besten gleich mit dazugehörigen Matratzenschonern – wasserundurchlässig – da der Schwund von vielen Matratzen leicht erklärbar ist: Es sind viele kleinere Kinder, die in der Schule übernachten, zum ersten Mal ganz weit weg von zu Hause und von den Eltern, alleine und mit viel Heimweh. Da kann in der Nacht schon mal das ein oder andere Malheur passieren. Wenn Matratzen keine Schonbezüge haben, dann werden sie schnell unbrauchbar. Wir werden unser Bestes geben, um hier einen kurzfristigen Beitrag zu leisten. Von all den Bildern für die Schüler der Morukutu Schule begeistert, wollten schließlich auch die Lehrer Bilder von sich bekommen – haben wir auch gerne gemacht, aber erst, nachdem die Kinder mit Bildern versorgt waren. Somit haben auch die Lehrer ein Bild von sich bekommen, jeder so, wie er sich am liebsten fotografiert haben wollte. Hier ein Auszug aus dem „Lehrer posing“ Am Nachmittag des letzten Tages haben wir dann eine größere Versammlung mit den Lehrern abgehalten. Es wurde nochmal über den überdachten Essplatz gesprochen, wir sind zusammen eine Runde über das Schulgelände gelaufen und haben dabei die Ergebnisse unserer Arbeiten erklärt (wo ist nun welcher Absperrhahn für welchen Wassertank,…) und am Ende haben wir die mitgebrachte Kleidung und Spiele überreicht. Von der Schule haben wir 2 schöne selbst erstellte Herero Puppen und ein Auto aus Draht bekommen. Das Auto und die Puppen werden einen speziellen Platz in unserer Grundschule bekommen. Da wir mit Sicherheit für unsere Schüler wieder einen kleinen Vortrag über unsere Arbeit halten werden, werden wir sie dabei zusammen mit den vielen Briefen übergeben. Es war wieder einmal eine sehr spannende, erfolgreiche und auch lehrreiche Woche für uns. Wir sind sicher, dass unser Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ wieder einmal auf fruchtbaren Boden gefallen ist. Wir nehmen viele Eindrücke und vor allem die Freude in den Augen von vielen Kindern mit nach Hause und versprechen: wir kommen wieder – es gibt ja noch so viel zu tun, zusammen mit unseren Freunden in der Morukutu Primary School in Otjiyarwa. Namibia, Dezember 2017 Thomas und Eddy, Floyd, Robert