Projekt aus dem Jahr:
2015
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2015 Arbeitswoche in der Morukutu Primary School
Vom 27. November bis 2. Dezember war ein Team von uns (Floyd, Eddy,Thomas) vor Ort, um die Sanitäranlagen in der Morukutu Primary School in Otjiyarwa in Gang zu bringen
Die Story zu diesem Projekt
Arbeitswoche in der Morukutu Primary School – 3 Männer auf Montage
Das „dream team“: Floyd (Kontakt vor Ort, Mitinitiator der Partnerschaft, unser persönlicher Guide und Mithelfer während der Woche), Eddy (Beisitzer und allround Handwerker) und Thomas (Schriftführer und Bastler)
Wir hatten uns für die Zeit vom 27.11. – 4.12. vorgenommen, die Sanitäranlagen der Morukutu Schule zu reparieren. Viel vorab Informationen hatten wir nicht, ein paar Bilder von ersten Aufenthalten vor Ort, einige zusätzliche Informationen (u.a. dass es ein Problem mit der Wasserversorgung der Toiletten gibt und dass die Mechanik der Spülung nicht funktioniert) – das alles hat uns aber nicht abgeschreckt. Mit viel Enthusiasmus, einer Menge an Kleinmaterial (vom Akkubohrer bis Hanf) und Geschenken für die Schule im Gepäck (Jacken, Verbandsmaterial, Fußball und vor allem eine Beschreibung der Grundschule in Ottenhofen, eine von den Schülern unserer Grundschule selbst gebastelte Broschüre) machten wir uns am 27.11. morgens vom Flughafen Windhoek auf über Gobabis ins Epukiro Reservat.
Erste Station war der SPAR Supermarkt in Gobabis – Verpflegung für 1 Woche einkaufen, da die Tjiri Lodge, in der wir während dieser Woche untergebracht sind, eine Selbstversorger Lodge ist (mit Kochgelegenheit, Grill, Kühlschrank).
Meilensteine dieses Projektes
November Plumber - der Bericht
2
December 2015
Anschließend knapp 3 Stunden Fahrt zur Schule und erste Besichtigung der Sanitäranlagen zusammen mit einem „local plumber“ – der uns für diese Woche auch ein wenig Werkzeug zur Verfügung stellte. Zusammen mit Mika, dem Principal der Schule und einigen Lehrkräften wurde dann noch ein Plan erstellt, was in den Tagen unseres Aufenthalts zu reparieren wäre. Zuvor wurde noch die von unseren Schülern selbst erstellte Broschüre über die Grundschule Ottenhofen an Mika übergeben. Abends, gegen 19 Uhr, Fahrt zur Tjiri Lodge – ca. 45 Minuten von der Schule entfernt. Schnell noch ein wenig Fleisch auf den Grill, dazu „mixed salad & local beer“ und dann erstmal ausschlafen (wir waren ja mit Flug mehr als 36 Stunden auf den Beinen). Am nächsten morgen noch ein ausgiebiges Frühstück … bevor es dann wieder mit dem Auto zurück nach Gobabis ging zur „Männer-Shoppingtour“ im größten Hardwarestore des Orts mit einer langen Einkaufsliste (Eckventile, Abflussrohre, Spülkasteneinbau, Schlauchbinder, Abzugsketten, uvm.) Wir haben dort mehrere Stunden verbracht – anfänglich befürchteten wir, nichts von unserer Einaufsliste zu finden, aber nach etwas Orientierung und mit Hilfe einiger Verkäufer wurden wir schlussendlich doch fündig und konnten so einen Großteil der benötigten Teile erstehen. Die fehlenden Teile auf unserer Einkaufsliste haben wir dann noch in einigen anderen Geschäften im Ort gefunden. Auf der Fahrt zurück zur Schule (wieder 3 Stunden Fahrt – teilweise Teerstraße, ein großer Teil aber gravel road) durch das Epukiro Reservat haben wir dann auch noch den Principal der Schule getroffen um die Verpflegung für die große „grade 7 party“, die am Wochenende stattfinden sollte (Absolventen der 7. Klasse feiern in der Schule immer zu Beginn der Ferien ihren Schulabschluss, da sie ja im darauffolgenden Schuljahr in eine höhere Schule gehen werden), aufzunehmen. Durch die zeitraubende Fahrt und lange Einkaufstour durch namibische Baumärkte sind wir erst am späten Nachmittag in der Schule angekommen und haben kurzfristig beschlossen, den Beginn unserer Reparaturarbeiten auf den nächsten Tag zu verschieben und stattdessen mit dem mitgebrachten neuen Fußball (man achte auf die Farbe) mit allen anwesenden Jungs Fußball zu spielen. Ein riesen Spaß für uns alle. Wir mussten uns allerdings eingestehen, dass wir der Dynamik und Schnelligkeit unserer doch wesentlich jüngeren Mitspieler nicht gewachsen waren und so zwickte und zwackte es uns doch an diversen Körperteilen nach 1 Stunde Spiel auf Sand. Zum Schluss haben wir noch ein Gruppenfoto gemacht und uns dann schnell auf den Weg zur Lodge begeben, da der Himmel über uns nichts gutes verhieß – wie man den Bildern entnehmen kann. Der Regen war schnell vorbei und so konnte es dann am nächsten Tag mit den Reparaturarbeiten losgehen. Die kommenden Tage waren immer nach demselben Muster: Arbeit aufteilen, etwas zerlegen, ausbauen, Teile austauschen, Reinigen, wieder zusammenbauen, testen (gerade im Bezug auf Toilettenanlagen nicht einfach, wenn der dafür zuständige Wassertank leer ist und man das Wasser in Eimern vom nächstgelegenen Wasseranschluss holen muss). Unterbrochen wurde die Arbeit natürlich immer durch Fußball spielen mit den Jungs, Versorgung kleiner Verletzungen der Mädels, Spiel und Spaß mit allen, die zu Beginn der Ferienzeit noch in der Schule waren. Und natürlich die „Grade 7“ Abschlussparty nicht zu vergessen. Für unsere Reparaturarbeiten stand uns der für das Schulgelände zuständige Instandhalter „Vader“, sein Sohn „Maikojani“ und sein Freund „Tjizumabe“ zur Verfügung. Vor allem die beiden Jungs waren sehr interessiert und haben viel mitgeholfen. Dabei haben sie auch sicher viel gelernt, vom Umgang mit einer Schlagbohrmaschine über das Zerlegen und Zusammensetzen des Innenlebens eines Spülkastens bis zum Austauschen eines Wasserhahns im Aussenbereich. Sie waren mit viel Engagement am Werk und so hoffen wir, dass Tjizumabe, Maikojani und Vader auch nach unserer Abreise ein wenig „Instandhaltung“ der Toilettenanlage betreiben werden. Für die Kinder hatten wir außer dem Fussball auch noch 3 ältere Digitalkameras mitgebracht, die wir ihnen während des Aufenthalts zum Fotografieren gegeben haben. Wir wollten den Kindern die Möglichkeit geben mit den Kameras Bilder von der Schule, Personen, Tiere usw. zu machen, einfach alles, was ihnen so in ihrem Alltag einfällt. Abends, meist auf der Heimfahrt zur Lodge haben wir dann die tagsüber erstellten Bilder gesichtet und die besten davon aufgehoben. Tags darauf wieder dasselbe Spiel. Morgens wurden wir von ein paar Kindern nicht mehr mit „good morning“ begrüßt, sondern vielmehr mit „camera???“. Zuhause haben wir dann mit den von den Kindern erstellten Bildern 2 Jahreskalender für 2016 in DIN A4 Format erstellt. Diese wurden dann bei uns zum Verkauf angeboten. Auch hier war der eigentliche Zweck: Hilfe zur Selbsthilfe – kommt doch ein Teil des Verkaufserlöses der Kalender direkt wieder zur Schule für Schulmaterial zurück. Als am letzten Tag endlich Wasser für die Toilettenanlage zur Verfügung stand, konnten wir die Ergebnisse unserer Arbeiten überprüfen, ein paar Verbesserungen umsetzen und schlussendlich vermelden: Toiletten funktionieren wieder – vorausgesetzt, es ist Wasser im Tank vorhanden, können sie sowohl von Schulkindern als auch Lehrer wieder benutzt werden. Natürlich ist es noch ein weiter Weg, bis alles richtig funktioniert (das grundsätzliche Wasserproblem muss gelöst werden, die Schulkinder müssen lernen die Toiletten zu benutzen, für Basisausstattung wie Toilettenpapier muss gesorgt werden und vor allem muss sich jemand ein wenig um die Anlage kümmern – wir sind aber sicher, hier einen ersten Anfang zusammen mit unseren neuen Freunden geleistet zu haben). Mit Mika und den Lehrern haben wir uns dann noch zusammengesetzt, unsere mitgebrachten Sachen verteilt, ein wenig darüber erzählt, von wem z.B. die Jacken für die kalten Wintermonate gespendet wurden, einen längeren deutschen Zeitungsartikel zur Schulpartnerschaft übersetzt und natürlich auch überlegt, welche zukünftigen Projekte wir für die Schule/ mit der Schule durchführen könnten: Weiterführung des Obstprojekts (regelmäßige Lieferung von Obst für die Schule), das Musikprojekt Anfang nächsten Jahres (Martina wird dabei auch für eine Woche vor Ort unterstützen), Schuhe für die Kinder (viele Kinder haben keine Schuhe, was vor allem in der kalten Jahreszeit ein großes Problem ist) und auch welches Arbeitsprojekt wir im nächsten Jahr angehen könnten. Mika hat uns 2 große Wünsche mit auf den Weg gegeben: ein eigenes Bohrloch mit Pumpe für die Schule (momentan bezieht die Schule Wasser vom nächstgelegenen Gemeindebrunnen und das funktioniert leider nicht regelmäßig und problemlos) oder eine eigene Einzäunung des kompletten Schulgeländes und angeschlossenen Hostels (um einerseits zu verhindern, dass Kinder vor allem der unteren Klassen das Gelände verlassen und andererseits auch eine Kontrolle zu haben, wer das Schulgelände betritt). Nach den Erfahrungen, die wir diese Woche vor Ort gemacht haben, ist vermutlich das Projekt „eigener Brunnen“ das dringendste Arbeitsprojekt in der nächsten Zeit (in der Morukutu Schule sind mehr als 300 Kinder, viele davon übernachten auch auf dem Schulgelände und verbringen so einen Großteil der Schulzeit dort). Dazu werden wir uns in den nächsten Monaten einige Gedanken machen, vor Ort ein wenig recherchieren -Machbarkeit, Kosten, Dauer und Risiken – um dann in eine Planung für so ein Projekt einzusteigen. Sicher ist: wir kommen im nächsten Jahr wieder und werden ein Projekt umsetzen – und auch dieses wieder unter dem Motto: Hilfe zur Selbsthilfe Wir freuen uns schon riesig auf neue und weiter spannende Aufgaben. Vielen Dank an dieser Stelle nochmal an Floyd: für seine Geduld, den täglichen Transport mit seinem eigenen Auto, die Mithilfe und Koordination zusammen mit Lehrern und Arbeitern in der Schule und die vielen nützlichen Ratschläge und Informationen, ohne die es uns hier mit Sicherheit nicht so leicht gefallen wäre, die geplante Arbeit umzusetzen und so viele neue Freunde zu finden.